Asset Tracking über Lieferketten

Im Austausch von Waren zwischen Unternehmen werden unterschiedlichste Systeme eingesetzt, um die unversehrte und pünktliche Lieferung der Waren beim Kunden zu überwachen und nachvollziehen zu können. Ein weiterer Anwendungsfall ist die Bestandsverfolgung von für den Warenversand eingesetzten Ladungsträgern und deren Rückführung. Typischerweise finden hierfür Asset und Inventory Tracking Systeme, Real-Time Location Systeme, IoT-basierte Asset-Tracking-Lösungen, Supply Chain Lösungen und klassische Telematik-Systeme Einsatz. In größeren Unternehmen sind meist mehrere Lösungen in unterschiedlichen Unternehmensbereichen oder für verschiedene Kunden und Transportunternehmen im Einsatz. Daten müssen häufig in mehreren Systemen parallel gepflegt und teilweise händisch übernommen werden. Eine Gesamtsicht auf alle aktuellen Daten aller Beteiligten und unabhängig vom eingesetzten System existiert nicht. Datenaustausch zwischen Systemen kann meist nur mittels individuell umgesetzter Schnittstellen und Systemintegrationen hergestellt werden.

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Unsere Kunden

Für dieses Projekt haben wir mit einem Industriekonsortium bestehend aus BASF, Henkel und ZF Friedrichshafen zusammengearbeitet. BASF ist ein weltweit führendes Chemieunternehmen, das innovative Lösungen für eine Vielzahl von Industrien bietet, darunter die Automobil-, Landwirtschafts-, Bau- und Elektronikbranche. Henkel ist ein globales Unternehmen, das führende Marken und Technologien in den Bereichen Konsumgüter, industrielle Anwendungen und Klebstofftechnologien anbietet. Henkel in über 75 Ländern tätig und bekannt für seine erfolgreichen Marken wie Persil, Schwarzkopf und Loctite. Als ein weltweit führender Anbieter von Antriebs- und Fahrwerktechnologien für die Automobilindustrie sowie der Industrietechnik setzt ZF Friedrichshafen auf innovative Lösungen, die Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit vereinen. Mit einem klaren Fokus auf die Mobilität der Zukunft entwickelt das Unternehmen fortschrittliche Technologien in den Bereichen Automatisierung und Elektromobilität.

Die Herausforderung

Das gemeinsame Ziel des Konsortiums war die Konzeption und Entwicklung einer Asset Tracking Plattform (ATP) auf Basis von Datenräumen wie Catena-X und Chem-X. Die ATP Plattform soll dabei als Integrationsschicht und damit Zugangsweg in Datenökosysteme dienen. Im Standardumfang der ATP ist bereits eine Integration mit gängigen IoT Plattformen enthalten. Beliebige Logistik- und Telematik-Systeme können sich über Schnittstellen an die ATP anbieten. Die ATP Plattform sogt dafür, dass die unterschiedlichen Daten in Form semantischer Modelle für den Datenaustausch in den Datenökosystemen strukturiert und mittels Digitaler Zwillinge und der Asset Administration Shell (AAS) im Datenraum zugänglich gemacht werden. Alle System, die sich einmalig an die ATP-Plattform anbinden, können mit allen Teilnehmern im Datenraum Daten austauschen. Digitale Zwillingen und Semantische Modelle sorgen dabei für einheitliche Datenstrukturen und Interpretation der Daten. Damit entsteht ein ungehinderter Datenaustausch zwischen allen Beteiligen über die gesamte Lieferkette.

Unsere Lösung

Possehl Digital Services übernahm im Auftrag des Konsortiums die technische Koordination und das Requirements Engineering unter Einbeziehung aller Beteiligten, sowie die gesamte Umsetzung und den Initialen Betrieb. Um die Implementierung der ATP-Plattform möglichst effizient anzugehen, wurde in mehreren Scoping- und Requirements-Workshop ein durchgängiger Anwendungsfall gefunden, bei dem sich die Konsortialpartner in der Lieferkette gegenseitig Waren zusenden. Besonders herausfordernd dabei war das zentrale Requirements Engineering, da die drei Unternehmen sehr unterschiedliche Bedürfnisse und Perspektiven einbringen, was die Anforderungen an die Plattform betrifft. Der Design-first-Ansatz half dabei, die große Anzahl an Key-Stakeholdern mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen zu alignen und eine gemeinsame Vision für das Projekt zu entwickeln. Darauf basierend wurde ein MVP entwickelt, anhand dessen die Beteiligten erste Erfahrungen in ihren Unternehmen machen und diese in das Projekt zurückspiegeln konnten. Eine einfache Scanner-App für Tracking-Tags ermöglichte Tests auch ohne erforderliche Infrastruktur aufbauen zu müssen und unterstützte die agile Vorgehensweise bei der Entwicklung der ersten Version der ATP-Plattform. Im Ergebnis entstand eine generische Integrationsmöglichkeit für gängigen Logistik- und IoT-Plattformen, mit der eine nahtlose Interoperabilität und Datenaustausch über gängige Datenräume möglich wurde.